Balans Zwischen Arbeit und Familie: Die Geschichte von Debora Huisman-Leeser
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Wer Macht Was Interview mit Debora – De Telegraaf
In der Rubrik „Wer Macht Was“ sprechen wir jede Woche mit einer Frau über die Rollenverteilung zwischen ihr und ihrem Partner. Die Frage ist: Wer macht was in der Beziehung? Heute sprechen wir mit Debora Huisman-Leeser (39). Sie ist seit über 12,5 Jahren mit Dustin (39) verheiratet, sie haben drei Kinder: Djulia (11), Samuel (5) und Gabriella (3) und leben in Amsterdam.

„Ich bin Chief Creative Officer bei der Uhren- und Schmuckfirma Gassan, das bedeutet, dass ich mich mit dem Erscheinungsbild der Organisation und der Geschäfte beschäftige. Außerdem kümmere ich mich auch um den Schmuckeinkauf, unter anderem zusammen mit meiner Mutter.

Meine Arbeit ist sehr vielfältig. Ich arbeite Teilzeit und einmal pro Woche von zu Hause aus. Aber eigentlich ist man mit einem eigenen Unternehmen immer im Einsatz, das hört nie auf. Wenn die Arbeit auch dein Hobby ist, fühlt es sich nicht wie Arbeit an.

Mein Mann Dustin arbeitet auch im Familienunternehmen. Er hat seine eigene Marke, Trophy by Gassan, innerhalb des Unternehmens gegründet. Er war immer Profifußballer, hat aber irgendwann beschlossen, damit aufzuhören wegen Verletzungen.

Wir arbeiten also beide im Familienunternehmen und sind finanziell gleichgestellt. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir es jetzt finanziell geregelt haben, aber ich muss sagen, dass ich auch einfach ein zufriedener Mensch bin: Bei mir ist das Glas immer halbvoll.

Neben der finanziellen Gleichstellung versuchen wir auch, den Haushalt gleich zu teilen. Dabei achten wir vor allem darauf, wer an welchem Tag arbeitet: Wenn ich arbeite, kocht mein Mann und umgekehrt. So teilen wir die Aufgaben auf und haben nach einem anstrengenden Arbeitstag noch Zeit für die Kinder.

Wir haben beide ein bisschen unsere eigene Rolle im Haushalt. Ich übernehme zum Beispiel mehr die pflegenden Aufgaben rund um die Kinder und mein Mann begleitet sie häufiger bei Dingen wie Sport. Und die Betreuung der Kinder teilen wir auch fair: Das machen wir, indem wir uns mit der Heimarbeit abwechseln.

Dustin hat deshalb auch einen Papatag, an dem er sich um die Kinder kümmert. Und ich bin sehr engagiert: Ich möchte nicht, dass meine Kinder mir jemals vorwerfen können, dass ich nicht genug da war.

Man sieht, dass viele Frauen Mikromanager sind und alles selbst regeln wollen: Lass es doch einfach mal los und lass die Männer mehr machen. Es ist wichtig, ihnen den Raum zu geben, ihre eigenen Fehler zu machen. Auf diese Weise kann man das Gleichgewicht besser erhalten.

Außerdem versuchen wir, unsere Kinder immer mehr im Haushalt zu helfen: Sich selbst anziehen, Betten machen und Vorhänge öffnen. Je selbständiger du deine Kinder machst, desto besser können sie auf eigenen Beinen stehen. Ich finde es wichtig, dass du deine Kinder selbstständig erziehst und sie auch Fehler machen lässt.

Ich denke, dass es als Frau sehr wichtig ist, zu arbeiten und ein Vorbild für dein Kind zu sein, sofern man natürlich die richtige Balance hält. Für mich ist es wichtig, Quality-Time einzuplanen und dann auch die richtigen Fragen an meine Kinder zu stellen: So verstehe ich, was in ihrem Leben vor sich geht.

Ich finde es sehr wichtig, viel für meine Kinder da zu sein, aber auch meine Ambitionen nicht loszulassen. Ich möchte damit vor allem meinen Kindern vermitteln, dass man das tun sollte, was einem Spaß macht. Dann fühlt es sich wie ein Hobby an; Geld verdienen darf nicht dein Antrieb sein.

Glücklicherweise habe ich eine großartige Sekretärin, die auch private Termine für mich plant. Die Kommunikation von der Schule auf dem Laufenden zu halten, ist nämlich schon ein Vollzeitjob an sich. Es ist sehr schwierig, wenn man eine Woche im Voraus erfährt, dass man um halb drei in der Schule sein muss, während man an diesem Tag arbeitet.

Ich finde, dass sie viel mehr Rücksicht darauf nehmen sollten. Für ein Kind ist es natürlich sehr enttäuschend, wenn Mama oder Papa bei einem Schultermin nicht dabei sein können. Aber was Schulen manchmal von Eltern erwarten, finde ich übertrieben.